Hallo Welt!
Wisst ihr, was in meinen Ohren wirklich surreal klingt? „Ich war vor ein paar Wochen noch in Shanghai und habe Unmengen Reis gegessen, Tee getrunken, versucht, mich durch gewaltige Menschenmassen zu zwängen, die Stäbchenesserei dann doch perfektioniert und war an meinem ersten Tag sogar im Krankenhaus.“ Mir kommt es trotzdem noch so vor, als wäre es gestern gewesen.
Dank der Musikkapelle, bei der ich seit Jahren mitspiele, bekamen alle 46 MusikantInnen die Möglichkeit am „Shanghai Spring International Music Festival“ teilzunehmen. Für uns, als „kleine Musikkapelle“ war das unsere erste, so große und aufregende Reise. Mit der Tracht und den Instrumenten im Gepäck ging es für knapp eine Woche in die größte Stadt Chinas.
Der erste Tag entpuppte sich für mich leider als weniger toll, weil sich, nachdem wir gelandet waren, mein Körper dachte, dass es doch bestimmt Spaß macht, mit einer Magenverstimmung den ganzen Tag im Hotelzimmer zu bleiben, nur um zu schlafen und sich zu übergeben. Falls man hier meinen bitteren, sarkastischen Unterton überhört oder überlesen haben sollte, möchte ich ihn hiermit noch einmal betonen. Lustig war das wirklich nicht. Am nächsten Tag ging es mir aber schon wieder bedeutend besser und am Nachmittag konnte ich sogar am Programm wieder teilnehmen.
Neben den zahlreichen Auftritten, schafften wir es die bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten abzuhaken:
Die Altstadt in Shanghai ist wirklich sehenswert. Wunderschöne Gebäude und viele Ständchen und Geschäfte reihen sich aneinander. (Hier waren wir an meinem ersten, richtigen Tag in der Stadt.) An die gewaltigen Menschenmassen musste ich mich erst einmal gewöhnen und vor allem an die Tatsache, dass wir Tiroler für die Chinesen ja wirklich anders aussehen. Im Prinzip wurden wir ständig nach Fotos gefragt und auch so einfach „heimlich“ fotografiert, vor allem wenn wir in unserer Tracht unterwegs waren. Teilweise kam ich mir wirklich wie ein Megapromi vor. #fame
In der Altstadt besuchten wir ein Teehaus und haben uns dort durch zig Tees durchprobiert. Von Jasmintee bis Lychee über Blüten, die Romeo und Juliet hießen, war alles dabei und einige waren wirklich köstlich.
Ein wirkliches Paradies findet ihr im Yuyuan Garten. Die Pavillons, Teiche, Steine und wunderschönen Blumen geben dieser Anlage wirklich einen besonderen Flair. Wir hatten sehr viel Glück und es waren nicht allzu viele Touristen im Garten. Wir konnten bei strahlendem Sonnenschein durchspazieren und unser Reiseführer erzählte uns spannende Details dazu.
Vom Jin Mao Tower hat man einen perfekten Überblick über diese unglaubliche Stadt. Vor allem aber hat man perfekte Sicht auf den bekannten Shanghai Tower und den World Financial Tower, der wie ein Flaschenöffner aussieht. Hier oben sieht man erst richtig den Smog, der sich über die Stadt legt.
Ein wahrer Traum für jeden Shoppingfanaten ist der Yatai Xinyang Fashion and Gift Market. Hier wird auf Teufel komm raus über Preise diskutiert und alles mögliche verkauft: Kleidung, Schuhe, Seidentücher, Brillen, Kalligraphiesets (das habe ich mir gegönnt, ole!) und vieles mehr. Dort sollte man unbedingt hin, aber bitte mit viel Willen und Motivation- diese Halle ist nämlich riesengroß und man braucht genügend Geduld, weil man von einigen Verkäufern beinahe angebrüllt wird, dass man doch in seinen Laden kommen sollte. Sonst habe ich, und das schockiert mich selber, nichts gekauft. Tja, selber Schuld.
Auch an Bars hat die Stadt Spannendes zu bieten. Wir haben einige Lokale getestet und folgende kann ich euch heute empfehlen: für Cocktails geht ihr am besten in die Lost Heaven bar.
Und wenn ihr Lust auf wirklich gute Stimmung und nette Leute habt und nebenbei noch ein bisschen das Tanzbein schwingen wollt, müsst ihr unbedingt ins „Zapatas“. Dort haben wir die ganze Nacht durchgetanzt und Menschen aus aller Welt kennengelernt. Das einzige, das ihr hier beachten solltet, ist ein Taxi ein paar Straßen weiter zu nehmen. Die Preise sind sehr variabel und können, wenn ihr direkt vor dem Lokal eines nehmt, schon einmal höher ausfallen.
Allgemeine Infos:
Generell ist die Stadt wirklich gut verbunden und ihr kommt mit U-bahn und Taxi schnell von A nach B.
Das Wasser bitte auf keinen Fall trinken und am besten auch beim Zähne putzen abgekochtes Wasser verwenden.
Außerdem empfehlen Reiseführer und Ärzte, sich gegen Hepatitis impfen zu lassen.
Ach ja und die Sache mit dem Krankenhaus: weil es mir nicht so gut ging, bestand unser Reiseführer und drei Ärztinnen aus unserem Hotel darauf, dass ich ins Krankenhaus gehe. Ich wollte zwar nicht, weil ich mir sicher war, dass es mir am nächsten Tag bestimmt wieder besser gehen würde. Aber er hatte mich dann doch überredet, war immer dabei und hat mir alles übersetzt. Schlussendlich kam raus, dass ich anscheinend eine Lebensmittelvergiftung gehabt habe und mir wurden Tabletten verschrieben. (Die Packungsbeilage war übrigens sehr witzig, weil: alles auf chinesisch natürlich.)
Diese Reise war leider nur ein kurzes Vergnügen, dafür haben wir umso mehr erleben dürfen und tolle Menschen kennengelernt.
Die nächste Reise kommt bestimmt-
stay tuned!
Eure Theresa.