Hallo Welt,
der zweite Tag unseres Roadtrips startete sehr früh- nämlich um 05.30 Uhr. Von unserem kleinen Häuschen aus hatten wir eine wunderbare Sicht auf den Sonnenaufgang über der Stadt. Aus dem Bett gerollt, aufgestanden, Fotos gemacht, Moment kurz genossen, um mich danach wieder ins Bett zu legen. Dann haben wir ausgeschlafen und das war bitter nötig, denn der Schlaf der vorigen Nacht hat uns schon sehr gefehlt.
An diesem Tag waren wir in drei verschiedenen Staaten unterwegs: Kalifornien, Arizona und Nevada. Wir sind in Twentynine Palms gestartet und fuhren direkt zum Havasu Lake. Dieser wird zum Colorado River, der die Grenze zwischen Kalifornien und Arizona und weiter nördlich zwischen Arizona und Nevada bildet. Wir sind am Wasser entlang gefahren, haben uns im Starbucks eine kleine Kaffee-, Internet- und Wo-müssen-wir-jetzt-nochmal-hin-Pause gegönnt und sind später am See ein bisschen spazieren gegangen.
Einen weiteren Stopp machten wir im Pirate Cove Resort. Meine Internetrecherche hat nämlich ergeben, dass es hier recht schön sein soll. Wir sind bei schicken (und vor allem teuren- 309$/ Nacht) Condos vorbeigeschlendert, die eine grandiose Aussicht auf den Hafen hatten und haben das schöne Wetter genossen. Trotz 30 Grad war es mit Wind sehr angenehm.
Mit dem Auto haben wir danach gleich noch ein bisschen die Gegend erkundet, einen bestimmten Canyon gesucht, nicht gefunden und aufgegeben und machten uns bald darauf auf den Weg zu unserem nächsten Stopp: Laughlin in Nevada. Der Weg dorthin war sehr amüsant, weil der Wind sehr stark blies, den Sand und Dreck herumwirbelte und sogar waschechte (wie im Westernfilm) Steppenläufer über die Straße schweben ließ.
Dann erreichten wir unser Ziel: das Harrahs’s Hotel und Casino in Laughlin, mitten in der Wüste. Ein riesiges Hotel auf einem noch größeren Gelände. Der Anblick von uns beiden mit unseren monströsen Koffern und Taschen muss ein sehr witziger gewesen sein, als wir versuchten, den langen Weg bis zu unserem Zimmer zurückzulegen. Im Hoteleigenen Restaurantbereich holten wir uns (nach einer kurzen Verschnaufpause) ein Avocadosandwich mit Ei und Hühnchen und einen Harvest Salad und machten uns im Zimmer einen gemütlichen Serien- und Planabend.
Während der Autofahrten reden wir immer wieder darüber, dass wir nicht in Arizona wohnen könnten… zu viel Wüste und zu viel Nichts. Wir sind mit der Landschaft und der Schönheit Tirols auch sehr verwöhnt, wissen wir eh. Trotzdem staunen wir jeden Tag über die Wandlung der Natur.
Heute checkten wir aus unserem Riesenhotel aus und fuhren gleich Richtung Kingman. Wir haben uns diese Stadt als Zwischenstopp ausgesucht, weil sie direkt auf der Strecke lag und ich im Internet (wieder einmal!) ein Diner gefunden habe, das auf den Fotos zu perfekt aussah, als dass wir da nicht hinfahren hätten können. (Was für ein Satz!)
Der Stopp war es auf jeden Fall wert: Im Mr D’z Route 66 Diner, einem Traum aus Pink und Türkis, mit Jukebox und Bildern aus dem 20 Jahrhundert, fettigem Essen und Schachbrettmusterboden bestellten wir uns richtig amerikanisch einen Milchshake. Einen Schokolade- und einen Oreomilchshake, um genau zu sein. (Tobi, wir denken an dich!)
Leicht überdreht vom Zucker und mit guter Laune ging es auch schon weiter. Nachdem ich im Auto einmal kurz eingeschlafen bin (sorry, Daisy) waren wir schon an unserem nächsten Ziel: dem Bearizona Wildlife Park. Einer ganz lieben Empfehlung von Michi und Flo, denen wir auch ein bisschen die Route durch die USA klauen- vielen Dank euch Zwei!
Was für eine Aufregung! Für nur 44$ insgesamt konnten wir uns in diesem Park austoben: mit dem Auto fährt man durch verschiedene abgezäunte, großräumige Areale mit den unterschiedlichsten Tieren. Spannend waren vor allem die Wölfe- und Bärenbereiche. Wir durften hier nicht stehen bleiben, mussten alle Fenster geschlossen halten und die Türen verriegeln, weil die Bären eventuell auf dein Auto klettern und die Wölfe dich nonane angreifen könnten… Man muss ja nichts riskieren. Fotografiert haben wir trotzdem wie blöd.
Einen weiteren Teil des Parks kann man zu Fuß besichtigen und „Kindergarten-Bären“ beim Herumtollen, Seeottern beim Schlafen und einem Jaguar beim Putzen im Schatten zusehen. Wir konnten außerdem bei einer Vogelschau dabei sein und haben ein Armadillo gestreichelt. Der Bearizona Wildlife Park wird privat geführt und die Liebe zu den Tieren und die Freude am Areal mit seinen verspielten Wegbeschreibungen und dekorierten Bäumen spürt man deutlich. Insgesamt waren wir fast 3 Stunden dort, langweilig wird es bestimmt nicht! Daisy und ich haben übrigens auch zum ersten Mal ein „Corndog“ probiert- ein Würstl in Teigschlafrock und frittiert. Satt wird man auf jeden Fall, aber so schnell brauchen wir das nicht noch einmal. ;-)
Mittlerweile sind wir in Flagstaff angekommen. Hier übernachten wir in einem Airbnb und morgen wird es dann richtig toll: wir fahren in den Grand Canyon. Ihr könnt euch also gerne schon einmal auf richtig kitschige und schöne Klischee Bilder freuen!
Bis morgen, stay tuned :-)